Sportrecht - Hayatous FIFA-Sperre durch CAS aufgehoben

Die FIFA-Sperre gegen Issa Hayatou wegen Verstößen gegen den Ethikcode ist vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) wieder aufgehoben worden.

Die FIFA-Sperre gegen Afrikas früheren Fußballchef und den ehemaligen Weltverband Interims Boss Issa Hayatou wegen Verstößen gegen den Ethikcode ist vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wieder aufgehoben worden. Das gab das unabhängige Gericht am Samstag bekannt. Der CAS begründete seinen Freispruch für den 75 Jahre alten Kameruner mit einer unzureichenden Beweislage.

 

Die Ethikkommission des Weltverbandes FIFA hatte Hayatou im August vergangenen Jahres für ein Jahr für alle Tätigkeiten im Fußball gesperrt. Grund war ein milliardenschwerer Fernseh- und Marketingvertrag für Veranstaltungen des afrikanischen Kontinentalverbandes CAF, den Hayatou 2015 in seiner Funktion als CAF-Präsident mit dem französischen Vermarktungskonzern Lagardere geschlossen hatte. Nicht zuletzt aufgrund der ungewöhnlich langen Laufzeit des Deals von 2017 bis 2028 und den entsprechend geringeren Einnahmen für die CAF sahen die FIFA-Ethiker eine Verletzung von Loyalitätspflichten durch Hayatou gegenüber seiner Organisation als erwiesen an. Bei der Vergabe der Rechte soll Hayatou außerdem andere Interessenten benachteiligt haben.

 

Der CAS bewertete die vorliegenden Erkenntnisse anders und sah keine ausreichenden Beweise für ein Fehlverhalten Hayatous und damit auch nicht für einen Verstoß gegen die FIFA-Ethikrichtlinien. Die Sperre gegen den früheren Top-Funktionär müsse deswegen annulliert werden, hieß es in der Urteilsbegründung des CAS.

 

Hayatou gehörte über mehrere Jahrzehnte zu den Strippenziehern im internationalen Fußballgeschäft. Knapp 30 Jahre stand Hayatou an der CAS Spitze, ehe der ehemalige Basketballer und Leichtathlet 2017 bei der Kontinentalföderation abgewählt wurde. Bei der FIFA fungierte Hayatou von 2015 bis 2016 zwischen der Suspendierung des ehemaligen Verbandschefs Josef S. Blatter und der Wahl von Gianni Infantino als Interims-Präsident.